Mit drei tollen Tagen feierte Wanne-Eickel den 85. Geburtstag. Den krönenden Abschluss bildete eine Geburtstagsgala im Mondpalast. Manchmal vergessen Horst Schröder und Jürgen Halten einfach ihren Einsatz. Dann verschwinden sie schon hinterm Vorhang – die Mikrofone bleiben dabei natürlich an – um festzustellen: Da war doch noch was. Kurzerhand kommen sie zurück auf die Bühne, so, als wäre nichts gewesen. Text- und timingsicher natürlich. Am Sonntagabend luden die beiden Entertainer zu einer großen Geburtstagsgala in den Mondpalast. Titel: „Das gibt es nur in Wanne-Eickel.“
Drei Tage feierte Wanne-Eickel sich am Wochenende selbst (die WAZ berichtete). „Ein Aprilscherz“, stellt Gastgeber Halten gleich zu Beginn der Geburtstagsfeier fest – nicht etwa das Party-Wochenende, sondern, „dass Wanne-Eickel ausgerechnet am 1. April Geburtstag hat.“ 85 Jahre wurde die Stadt in der Stadt da alt, zwei Tage später ehren sie Schröder und Halten nun mit einer Gala – der fulminante Abschluss des Wochenendes. Und der wurde gebührend gefeiert. Nicht etwa im Alleingang führte das Duo durch den Abend: Um dem gut gefüllten Mondpalast etwas bieten zu können, hatten sich die Lokalpatrioten prominente Gäste eingeladen.
Tina Turner und Queen Elizabeth feierten mit Tina Turner ist für eine Gesangseinlage angereist, auch der amerikanische Rocksänger Axl Rose. „Der hat auf der Kirmes früher immer Rosen geschossen“, erklärt Horst Schröder da vorab zur Namensgebung. Selbst die britische Queen Elizabeth hatte es sich nicht nehmen lassen, auf eine Stippvisite vorbeizukommen.
„Da wird unser Stadtmarketing wieder völlig von der Rolle sein“, freut sich der Gastgeber, „die Stadtverwaltung in der Nachbarstadt ist wieder völlig platt.“ Gelächter im Publikum. Ginge es nach den meisten Gästen im Saal, wäre Wanne-Eickel wohl eh seine eigene Gemeinde. Dass vor allem „die Nachbarstadt“ Herne eine Menge Spott aushalten muss – für die Moderatoren da natürlich Ehrensache. Dass auch in Wanne-Eickel nicht immer alles rund läuft – geschenkt.
Auch was daneben geht, kann witzig sein Mal verpasst einer der Mitwirkenden seinen Einsatz, mal findet Jürgen Halten einfach nicht den Weg hinter den Vorhang. Die Queen ist eigentlich Haltens Tochter Lucy und schlürft später ein Trinkpäckchen statt Gin. Zwischendurch singen Halten und Schröder auch noch – mal mehr, mal weniger imposant. Beim Song „Unterm Cranger Tor“ werden zwei Kehrbesen zum Kirmes-Wahrzeichen. „Verraten Sie uns nicht bei der Stadt“, bittet Komiker Halten, „der Herr Terhoeven wollte dafür eine Baugenehmigung.“ Nicht jeder Gag sitzt so gut, manche gehen auch völlig daneben, sind so aber fast schon wieder witzig.
„Nach’m Kulturzentrum“ gibt es so etwas jedenfalls nicht, sind sich Halten und Schröder nach zweieinhalb Stunden Gala dann auch sicher, „sowat gibt et nur in Wanne-Eickel.“ Na dann: Herzlichen Glückwunsch nachträglich.
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